Mission Waldaufforstung
11. November 2022
Philip Krüger
Wussten Sie schon? Um eine Tonne CO2 aufnehmen zu können, muss ein Baum etwa 80 Jahre wachsen. Pro Jahr bindet ein Baum ungefähr 12,5 kg CO2. 80 Bäume kompensieren demnach jährlich bis zu einer Tonne an CO2. Leider nicht im linearen Verlauf, den erst mit zunehmendem Alter bindet ein Baum vermehrt CO2, deswegen ist eine genaue Zahl leider schwierig zu ermitteln. Soweit die Theorie aus Expertensicht. AMPri ging mit Mission Erde e.V. in die Praxis – natürlich unter Anleitung der Fachexperten von der Stiftung Wald zum Leben. Hier mein Erlebnisbericht:
Man hört immer so viel über großartige Aktionen im Ausland und unterstützen diese auch gerne, aber als wir davon erfuhren, dass Mission Erde unter der Anleitung der Stiftung Wald zum Leben vorhatte, im November 2022 einen Wald mit 2.500 Bäumen und Sträuchern in Deutschland aufzuforsten, waren wir sofort dabei! Also fuhren wir zum wunderschönen Bingen am Rhein und Ben Peters samt Familie ließen es sich nicht nehmen, tatkräftig mit anzupacken und die Aktion zu sponsoren.
Die Spaten blieben nicht lange so sauber.
Am Freitag wurden die größeren Löcher für die Obstbäume ausgehoben und ein ca. 1qm Meter großes Insektenhotel gemeinsam mit Fabio „Vollblut-Biker“ Schäfer, Ottogerd „Bulletproof Entrepreneur“ Karasch, Stephan „T-800“ Pütz, Florian Otto, Ben Peters & natürlich Robert Marc Lehmann von Mission Erde aufgestellt. Die 2.100 Bäume und rund 400 Sträucher wurden von Florian Otto über Florians Gartenwelt angeliefert und es wurden von der Stiftung Wald zum Leben Markierungen gesetzt, damit die vielen Helfer schnell erkennen konnten, wo welche Bäume gepflanzt werden müssen. Zäune gegen Wildverbiss wurden gesetzt, Totholz und größere Feldsteine wurden angeliefert und bereits grob verteilt, aber dazu später mehr. Und wir dachten, es geht nur um Bäume – hier wurde an alles gedacht und schlussendlich professionell umgesetzt!
VL: Ben Peters, Otto Karasch, Robert Marc Lehmann, Stephan Pütz, Florian Otto
Am zweiten Tag ging es früh los, denn es sollten zwei größere Obst-/Baumwiesen, ein Acker mit einem Mischwald und eine Exotenwiese bepflanzt werden. Morgens um 9:00 Uhr, nach kurzer Lagebesprechung, wurde noch schnell die bestialisch stinkende Pilzmischung, welche die Wurzelversorgung optimiert, angemischt und dann ging es schon an die Spaten und mit unseren SolidSafety [Link] Handschuhen zu den vier Feldern.
Stephan Pütz umspült die Wurzeln mit einer Pilzmischung.
Als erstes war Kraft gefragt. Stephan Pütz, seines Zeichens MMA-Kämpfer und noch größer als Ben Peters, schleppte, neben vielen anderen, die recht großen Obstbäume mit Leichtigkeit zu den Löchern und versorgte die Wurzeln mit der Pilzmischung. Die Bäume wurden dann ausgerichtet, von Ben Peters und Robert Marc Lehmann eingebuddelt und gemeinsam mit Stützbalken versehen. Hier sah man leichten Konkurrenzkampf, aber schlussendlich auch echtes Teamwork, denn jeder wollte seinen Stützpfosten tiefer einschlagen oder mehr Bäume pflanzen als die anderen.
Ben Peters, Stephan Pütz und Robert Marc Lehmann sichern das neu eingepflanzte Bäumchen unter kritischem Blick der Stiftung Wald zum Leben.
Auf dem nächsten Acker war Ausdauer gefragt, denn der lehmige Boden und die alten Weinrebenwurzeln erschwerten das Graben immens. Markierung, die aufzeigten, wo die kleinen Bäumchen gepflanzt werden sollten, halfen bei der Orientierung. Als dann mittags der Regen einsetzte, fanden sich alle für eine Stunde im zentralen Lager ein und genossen eine kleine Ruhepause. Ein Kind erinnerte an alte Woodstock Zeiten, in dem es sich einfach mal querlinks durch den Schlamm suhlte. Trotz der widrigen Bedingungen waren alle bester Laune und verloren keineswegs den Spaß. Schon mit dem ersten kleinen Sonnenstrahl ging es weiter, denn das Ziel, 2.500 Bäume und Sträucher in die Erde zu bringen war klar und sollte an diesem Wochenende erreicht werden!
Ben Peters hilft bei der Mischwaldaufforstung – einer von 2.500 Bäumen und Sträuchern auf dieser Fläche.
Die Lahntaucher, die sich für die Reinigung der Lahn einsetzen und von Mission Erde über das Projekt Padawan mit einem Preis von 1.000, - Euro an diesem Tag ausgezeichnet wurden, schnappten sich, wie alle anderen, wieder die Spaten und unsere Mehrweghandschuhe, um den Mischwald zu finalisieren. Am späten Nachmittag sollte dieser endlich fertig eingepflanzt sein und mit den letzten Kräften ging es zur Exotenwiese. Auf der Exotenwiese wurden Bäumchen wie die japanische Weinbeere eingesetzt. Diese Bepflanzung dient als Testfeld, mit der geprüft werden soll, welche exotischen Bäume mit dem deutschen Klima noch gut klarkommen. Mit dem Sonnenuntergang ging es dann Richtung Lager. Die gut 40 Heferinnen und Helfer hatten es geschafft und alle Bäumchen in die Erde bekommen! Es konnte durchgeatmet werden und so setzten wir uns alle ums Lagerfeuer, um wieder etwas Kraft mit einen sehr leckeren, vegetarischen Chillieintopf zurückzubekommen.
Am Dritten und letzten Tag fuhren wir morgens bei 2 Grad los. Es ging zu einem, von der Stiftung Wald zum Leben, angelegten Wäldchen von 2015. So sollte der an diesem Wochenende neu angelegte Wald später auch mal aussehen. Durch die Nebelwolken erreichten wir das Ziel: Unbeschreiblich! Die Sonnenstrahlen kämpften sich zwischen dem Nebel und den vielen Baumstämmen hindurch. Ein Mäusebussard tauchte im Nebel auf und verschwand sofort wieder. Hier konnte man sehen, wie die Natur gedeiht. Die Bäume, die den vielen Tieren Unterschlupf und ein neues Habitat gewährten, waren bereits um die 4m hoch. Leider entdeckten wir dann auch gleich menschliche Hinterlassenschaften. Irgendwer entsorgte schnell mal einen Fernseher und anderen Elektroschrott in diesem Wald. Ohne zu zögern wurde angepackt und der Müll ins Auto verladen.
Robert Marc Lehman und Ben Peters lassen sich vom stellvertretenden Vorsitzenden der Stiftung Wald zum Leben, Johannes Steinbronn, den bereits gut gedeihenden Mischwald zeigen.
Auf dem neu bepflanzten Gelände rund um das Lager wurden die Zäune gegen Wildverbiss finalisiert und die Feldsteine zu kleinen Haufen in Richtung Sonne aufgeschichtet, so dass dort Lebensraum für Eidechsen und viele andere Tiere entstehen konnten. Auch das Totholz wurde an die richtigen Stellen verteilt und zu kleinen Haufen, am Rande des anwachsenden Waldes, aufgeschüttet, um u.a. Tieren dort ein neues zu Hause zu geben.
Ben Peters trägt das Totholz an die richtigen Stellen.
Wer keine Lust hat zu rechnen: wir werden irgendwann mit diesen Wäldchen bis zu 31.250 kg CO2 pro Jahr kompensieren! Im Ganzen eine großartige Aktion von der Stiftung Wald zum Leben und Mission Erde. Vielen Dank für die Organisation! Es ist großartig, wenn man solche Projekte nicht nur finanziell unterstützen darf, sondern auch selbst mit Hand anlegen kann, um gemeinsam etwas für unsere Umwelt und die nächsten Generationen zu schaffen!
Autor:
Philip Krüger
Philip Krüger ist bei AMPri als Teamleiter im Bereich Marketing/E-Commerce eingesetzt. Als Kommunikations Designer mit hoher Affinität zum Technischen begeistert er sich nicht nur für klassische, sondern auch für innovative sowie digitale Marketingkampagnen, die kanalübergreifend messbar und erfolgreich sind.